Wappen
Eingetragen in der vom HEROLD in Berlin geführten Deutschen Wappenrolle, Register-Nr. DWR 11175/ 08:
Gevierter Schild: 1 und 4: in Gold eine bewurzelte rote Linde mit fünf Blättern; 2 und 3: in Rot eine goldene Handwaage.
Auf dem rot -golden bewulsteten Helm mit rot-goldenen Decken eine silberne Lilie zwischen zwei golden-rot übereck geteilten Büffelhörnern.
Der Name
Nimmt man GAUDING wörtlich, liegt eine Bedeutung scheinbar schnell auf der Hand. GAUDING ist ein Begriff aus der Rechtsgeschichte. Er steht für das z.B. in Westfalen seit dem 13. Jahrhundert bekannte Gau-Gericht (auch Go-Gericht Dorfgericht oder Land-Ding).
Die folgende Erläuterung des Begriffes findet sich in einem Wörterbuch von 1796:
"Das Gauding, des -es, plur. die -e, ein noch in einigen Gegenden übliches Wort, ein Ding, d.i. Gericht, über einen gewissen Gau oder District zu bezeichnen; ein Gaugericht. In Bremen wird das öffentliche peinliche Halsgericht das Göding oder Güding genannt. So fern Gau auch der Stadt entgegen gesetzt wird, und alsdann oft ein Dorf bezeichnet, kommt Gauding auch an einigen Orten von einem Dorfgerichte vor."
[Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796]
Die frühen Gerichtsversammlungen wurden oft unter einem markanten Baum durchgeführt, z.B. Eiche oder Linde. Große Bäume hatten bei den Germanen seit langem kultische Bedeutung, da sie mit dem Himmel in Verbindung treten und so helfen die Wahrheit zu finden.
Nein, ich behaupte jetzt nicht, ein Nachkomme des letzten Gaugrafen von Westfalen zu sein. Es ist unwahrscheinlich, dass das Dorfgericht etwas mit der Entstehung des Nachnamen GAUDING gemein hat, es ist schlicht dessen wörtliche Übersetzung.
Der ursprüngliche Name der Familie (vor 1761) lautete mit größter Wahrscheinlichkeit anders als GAUDING.
Am wahrscheinlichsten ist die Abstammung des Namens von einem Patronym, d.h. er stammt von einem Vornamen ab. Patronyme kennzeichnen den Namen des Gründers oder Oberhaupts eines Familienverbandes, hier zusammen mit dem Suffix "-ing" was soviel bedeutet wie "die Leute des...".
Fraglich ist die ursprüngliche Schreibweise von GAUDING oder besser gesagt die ursprüngliche Aussprache, denn Namen kennen keine Orthopraphie. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte der Name in Lothringen um 1750 in etwa GUDIN(G), GÜTING oder KOTTING gelautet haben, mit dem ersten Glied Cuth/ Coth/ God/ Gaud/Cotto/ Godo/ Götz.
Dies sind Kurzformen aus Vornamen, die mit Gut- bzw. Gott- beginnen: Gottfried, Gottschalk (Godasscalc), Gutbrecht (Coteprecht, Cuthbert), Cotesthiu, sowie Godohelm, Godahelm, Coteshelm, Cotahelm/Cotahild.
Die logische Zusammensetzung des Namens wäre somit nicht Gau- ding, sondern Gaud -ing, sinngemäß also
"Godos Leute".
(Vergl. Entstehung der Ortsnamen Gauting bei München und Cottens bei Fribourg in der Schweiz).